Bahnhofstraße 40

Dr. med. Ernst Ehrlich

1874 – 1942,
deportiert am 19.09.1942, Theresienstadt.

Der Facharzt für Magen-, Darm- u. Stoffwechselkrankheiten wohnte und praktizierte von 1933 bis 1938 im ersten Stockwerk des Gebäudes. Als ehemaliger jüdischer Frontkämpfer und vor dem 01.08.1914 niedergelassener Arzt war Dr. Ehrlich 1933 noch vom Verbot der kassenärztlichen Tätigkeit ausgenommen. Ab Oktober 1938 betraf das Berufsverbot alle jüdischen Ärzte. Am 9. November 1938 wurde er verhaftet und am nächsten Tag zusammen mit weiteren 179 Männern von der Turnhalle des Realgymnasiums in das KZ Buchenwald transportiert, wo er bis 26.11.1938 inhaftiert blieb. Ab Juli 1939 war er als letzter „Krankenbehandler“ in Erfurt tätig, d. h. ausschließlich zur Behandlung von Juden zugelassen. Dr. Ernst Ehrlich starb am 13.10.1942 im Ghetto Theresienstadt infolge der unmenschlichen Lebensumstände.

Quelle: Orte und Biogramme | Jüdisches Leben Audio: Radio F.R.E.I.