Lutherstraße 5

Herta Simon

geboren 1921,
deportiert am 09.05.1942, Ghetto Belzyce

Herta Simon war in Blankenhain zu Hause. Ihr kriegsversehrter Vater betrieb dort bis zu seinem Tode 1931 eine Knopf- und Konfektionshandlung. Ihre Mutter, Klara Simon, führte das Geschäft bis zur „Arisierung“ 1938 weiter. Im Haushalt lebte außerdem die Großmutter, Sara Simon. Gemeinsam übersiedelten die drei Frauen Anfang November 1938 nach Erfurt in die Lutherstraße 5. Herta war 1939 und 1940 vorübergehend als Hausgehilfin auswärts tätig. Sie hatte Aussicht auf eine Haushaltsstelle in Schottland; konnte jedoch die Auswanderungsabsicht nach Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht verwirklichen. Im September 1941 war sie in Erfurt zur Zwangsarbeit eingesetzt. Am 8. Mai musste sich Herta nach unbekannt abmelden. Betroffen waren auch ihre Mutter sowie weitere vier Mitbewohnerinnen und Mitarbeiter. Am frühen Morgen des 9. Mai hatten sie sich am Bahnhof einzufinden. Die nächste Station war das Sammellager in Weimar. Am Tag darauf wurden sie in den Distrikt Lublin deportiert.

Quelle: Orte und Biogramme | Jüdisches Leben Audio: Radio F.R.E.I.