In der Debatte um Migration gibt es die Forderung, Menschen sollten dahin zurückgehen, wo sie hingehören. Aber wo ist das? Gehöre ich automatisch in das Land, in dem ich geboren wurde? Wenn es mir dort aber nicht gefällt? Oder noch schlimmer: Wenn es ein Ort ist, an dem mein Überleben eine riesige Herausforderung oder gar unmöglich ist? Heißt es dann: Pech gehabt?
Oder gibt es ein Recht für alle, sich einen Platz auf der Welt suchen zu dürfen? Im Laufe der Geschichte haben dies Millionen von Menschen getan, haben so die gesamte Erde besiedelt. Wer gehört jetzt nochmal ursprünglich wohin? Oder wie lange muss ich an einer Stelle sein, um dann dorthin zu gehören?
Fakt ist derzeit: Staaten stellen Regeln für Migration auf und damit dafür, wer wo seinen Platz finden kann. Sie können dies nur gemeinsam festlegen, denn das Verlassen eines Staates setzt die Aufnahme in einem anderen voraus. Das galt damals für Menschen, die die DDR verlassen wollten wie heute für die, die beispielsweise Afghanistan den Rücken kehren möchten.
Zudem ist es maßgeblich vom Geburtsort abhängig, ob ich überhaupt die Chance habe selbst zu entscheiden, wo und unter welchen Umständen ich leben möchte. An manchen Orten ist es damit sehr einfach zu sagen, alle sollten dahin zurückgehen, wo sie angeblich hingehören.