Diese Frage kann man aus unterschiedlichen Perspektiven beantworten: In der öffentlichen Debatte spielt in der Regel die der aufnehmenden Gesellschaft die zentrale Rolle: Wie viel Migration hält Deutschland aus? Wie viel braucht es? Und wer soll kommen (dürfen)? Aber wie sieht die Antwort aus einem anderen Blickwinkel aus?
Migration ist nicht gleich Migration. Menschen verlassen komplett, mehr oder weniger oder gar nicht freiwillig ihren Ursprungsort. Bei freiwilliger Migration kann man vielleicht darüber streiten, wie viele Menschen hin und her ziehen dürfen. Bei erzwungener Migration aufgrund von Krieg, Umweltkatastrophen, menschenunwürdigen Lebensbedingungen o.ä. ist jede Person eine zu viel, aber die Anzahl lässt sich ohne Beseitigung der Fluchtursachen nicht mit einer Obergrenze reduzieren: Alle diese Menschen in Not brauchen einen Zufluchtsort zum Überleben. Anhaltende weltweite Ungerechtigkeiten führen dazu, dass immer mehr Menschen gezwungen sind, ihren Lebensort zu verlassen. Hier zu helfen sind Staaten völkerrechtlich verpflichtet. Dabei sollte im Idealfall kein Land überfordert werden, in der Realität sind es die Hauptaufnahmeländer erzwungener Migration aber längst. Hierzu zählen Länder wie Sudan und Syrien (Binnenvertriebene) oder auch Iran oder Kolumbien (grenzüberschreitende Flucht), die weit mehr Menschen in Not aufnehmen als zum Beispiel Deutschland.
Hier finden sich grundlegende Informationen rund um die Themen Migration und Asyl:
Informationsverbund Asyl & Migration
Migration weltweit, Bundeszentrale für politische Bildung
Speziell zum Argumentieren:
https://www.proasyl.de/wp-content/uploads/WEB_Argumente_ggRechts.pdf
Hein De Haas, Migration. 22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt“, Fischer 2023
Gewerkschaftliche Position:
Grundpositionen des DGB zum Thema Flucht und Asyl, Deutscher Gewerkschaftsbund